Demokratie und Dummheit

Mit:
Cornelius Obonya, Schauspieler
Heidi Kastner, Psychiaterin und Autorin
Carolin Pienkos, Regisseurin
Hannes Leidinger, Historiker
Verena Moritz, Historikerin
Moderation:
Günter Kaindlstorfer, Journalist und Schriftsteller
Eintritt:
EUR 15,00
Eine Kooperation von Hannes Heide, Abgeordneter zum Europäischen Parlament, und dem „Historicum Salzkammergut“.
In demokratischen Gesellschaften zählt jede Stimme – unabhängig von Bildung oder ethischer Reife der Wählenden. Doch was geschieht, wenn Ressentiments und absichtliche Desinformations-Kampagnen immer stärker in politische Entscheidungsprozesse eingreifen? Wenn populistische Parteien mit Vereinfachungen und Hetze Wahlerfolge feiern – und Millionen Menschen ihnen folgen?
Bereits Platon warnte in der „Politeia“ vor der Herrschaft der Unwissenden. Der englische Philosoph John Stuart Mill hingegen sah in Meinungsfreiheit und dem Ausbau demokratischer Bildungschancen die Grundlagen für ein dauerhaft stabiles Gemeinwesen. Heute stellen sich die Fragen dieser Denker neu: Wie soll eine offene Gesellschaft mit Wählerinnen und Wählern umgehen, die Fakten ablehnen, menschenverachtende Narrative verbreiten oder aus Protest destruktiv wählen?
Demokratien können langfristig nur bestehen, wenn sie Wege finden, Unwissenheit und Polarisierung nicht einfach nur hinzunehmen, sondern aktiv auf diese Herausforderungen zu antworten – mit Bildung und Teilhabe.
Die Frage „Was darf von jenen verlangt werden, die partizipieren sollen?“ wird seit der europäischen Aufklärung mit großer Dringlichkeit gestellt. In letzter Konsequenz gilt es niemanden auszuschließen. Die Demokratisierungslogik der letzten zweieinhalb Jahrhunderte brachte aber auch Barbarei und Schrecken hervor: Vom Jakobinerterror bis zu den Verbrechen des Nationalsozialismus. Und auch heute, in Zeiten digitaler Disruption, stellen sich die altbekannten Fragen neu: An welchen Richtlinien, Werten und Verhaltensweisen haben sich offene, pluralistische Gesellschaften zu orientieren? Was erscheint zulässig? Wann und wo sind den Grenzen des Akzeptablen erreicht? Und wann hat die Demokratie „wehrhaft“ zu sein?